Bremen: Immer mehr junge Menschen greifen zu Antidepressiva
Aktualisiert: 26. Sept. 2023
Eine neue Studie der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, dass mehr als zehn Prozent der jungen Menschen (unter 35) in Bremen unter Depressionen leiden. Mehr als die Hälfte von Ihnen bekommt Antidepressiva als Medikament. Damit haben sich von 2021 auf 2022 die Werte um jeweils einen Prozentpunkt erhöht!
Die Studierenden unter den an Depressionen erkrankten jungen Menschen hat die Krankenkasse in einer weiteren, bundesweiten Umfrage genauer untersucht. Die Umfrage zeigt: Vor allem Stress und Ängste belasten die meisten deutschen Studierenden. Prüfungsängste und Belastung durch den Nebenjob stehen an erster Stelle bei den Gründen. Ein Drittel der Studierenden leidet zudem unter Einsamkeit.
Termine bei der psychologischen Beratungsstelle der Uni Bremen und der Hochschule Bremen sind stark gefragt. Inzwischen gibt es allerdings eine Wartezeit von neun Wochen für Erstgespräche. Erschöpfung und Konzentrationsprobleme sind Thema.
Ähnliches gilt für die jungen Erwerbstätigen: Eine Umfrage der Krankenversicherung DAK-Gesundheit Niedersachsen, zeigt zudem, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen 2022 so oft wegen Depression oder Ängste gefehlt haben wie kaum jemals zuvor - mit dem größten Anstieg in den jüngeren Altersgruppen.
Können Antidepressiva die alleinige Lösung sein? Prof. Dr. med. Uwe Gonther vom Ameos-Klinikum in Bremen sagt dazu: "Man darf nicht vergessen, dass sie viele Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen", erläutert er. "Sie sind alles andere als unproblematisch." Bei leichten oder mittelschweren Depressionen könnte eine Psychotherapie eher geeignet sein. Soziale Unterstützung sei ebenfalls wichtig, genauso wie Bewegung.
Mehr Infos über die Studie aus Bremen finden Sie in einem Film von Radio Bremen: hier.
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